Barrierefreies Bad
Barrierefreier Badumbau
Die meisten Menschen denken als erstes an das Badezimmer, wenn es um barrierefreies Wohnen geht. Mit gutem Grund: Gerade in diesem intimen Bereich möchten Menschen solange wie möglich selbstständig und soweit es geht alleine die benötigten Dinge erledigen. Nicht umsonst ist ein Nicht-barrierefreies-Bad und damit der Verlust der Selbstständigkeit einer der Hauptgründe für den Umzug in ein Pflegeheim.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Möglichkeiten Sie haben, damit Sie möglichst lange selbstständig das Bad nutzen können. Dabei ist die Komplettsanierung des Badezimmers die umfangreichste (und teuerste) Maßnahme, die nicht unbedingt notwendig ist. Häufig reichen bereits kleine Tricks und die passenden Hilfsmittel, um aus einem unpraktischen Badezimmer ein altersgerechtes Bad zu machen.
Auf einen Blick:
Barrierefreies Bad
- Ziele: Möglichst lange, sichere & selbstständige Nutzung des intimen Lebensbereiches
- Zielgruppe: Grundsätzlich alle Personen, aber insbesondere Pflegebedürftige
- Möglichkeiten: Vielfältige Möglichkeiten vom Einsatz praktischer Hilfsmittel bis zur Komplettbadsanierung
- Zuschüsse: Finanzielle Zuschüsse durch die Pflegekasse (bis zu 4.000 €), die KFW-Bank (bis zu 6.250 €) und lokale Förderprogramme möglich.
Inhaltsangabe barrierefreies Bad
Unsere neuesten Berichte zum altersgerechten Bad
Hersteller von Toilettensitzerhöhungen inkl. Kassenprodukte
Toilettensitzerhöhungen sind so ein gängiges Produkt, dass die "Schwergewichte" von Reha-Produkten wie Invacare und Meyra gut vertreten sind. Allein...
Kennen Sie Dusch-WCs?
"Wozu braucht man denn da eine Dusche?" Eine gute Frage über die sich wohl die wenigsten bisher Gedanken gemacht haben. Das bekannte "Bidet" wird ja...
Barrierefreies oder altersgerechtes Bad?
Barrierefreies Bad, barrierearmes Bad, seniorengerechtes Bad, behindertengerechtes Bad, altersgerechtes Bad… im allgemeinen Sprachgebrauch werden diese Begriffe gleichermaßen benutzt. Allerdings versteht jeder etwas anderes unter einem altersgerechten Bad: Beispielsweise wie viel Platz benötigt wird, oder welche Anforderungen die Dusche, Toilette und Waschtisch erfüllen müssen.
Barrierefreies Bad und behindertengerechtes Bad sind durch eine DIN-Norm festgelegte Begriffe
Für die Bezeichnungen „barrierefreies Bad“ und „behindertengerechtes Bad“ sind genau diese Anforderungen durch die DIN-Norm 18040-2 „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 2: Wohnungen“ (Stand: 2011) definiert. Nur wenn die dort beschriebenen gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind, können Sie beispielsweise einen Zuschuss oder vergünstigten Kredit durch die KFW Bank erhalten. Die Anforderungen werden „technische Mindestanforderungen“ genannt. Genauere Informationen dazu und den dazugehörigen Nebenarbeiten finden Sie hier: Kredit KFW barrierefreies Bad.
Die Anforderungen beziehen sich auf die Bewegungsflächen, Türen und Wände sowie den Duschbereich. Die Bestimmungen geben Maße vor, wie viel Platz für die barrierefreie oder behindertengerechte Nutzung des Badezimmers vorhanden sein müssen. Sie gewährleisten beispielsweise, dass das Badezimmer mit einem Rollstuhl genutzt werden kann oder die Dusche stufenlos begehbar ist.
Damit sind diese Mindestanforderungen nicht nur die Voraussetzung für einen Kredit. Sie können sie als auch als Richtlinien für den altersgerechten Badumbau betrachten, selbst wenn Sie diesen Kredit oder Zuschuss nicht in Anspruch nehmen. Insofern ist es auf jeden Fall empfehlenswert diese Maße zu kennen.
Fachbetriebe kennen selbstverständlich die Maße und können abschätzen was in Ihren Räumlichkeiten möglich ist bzw. welche Umbaumaßnahmen notwendig sind.
Aber bevor Sie an ein Badumbau denken, sollten Sie sich überlegen mit welchen kleinen Mitteln Sie es schaffen können, damit Sie das Bad selbstständig nutzen können.
Beispielsweise erleichtern praktische Hilfsmittel und Produkte die allgemeinen Tätigkeiten im Bad, die keinen Umbau erfordern sondern meist einfach über ein Rezept besorgt werden können.
Hilfsmittel und Produkte für ein altersgerechtes Badezimmer
Es gibt eine ganze Reihe medizinischer Hilfsmittel, die für mehr Sicherheit und Eigenständigkeit sorgen – ohne dass Umbaumaßnahmen fällig werden.
Sie können sich die Hilfsmittel von Ihrem Arzt verschreiben lassen oder auch ohne Rezept selbst kaufen.
Wenn ein Rezept vorliegt, werden medizinische Hilfsmittel grundsätzlich von der Krankenkasse gezahlt. Sie müssen lediglich den gesetzlich festgelegten Eigenanteil (maximal 10 €) leisten. Wenn Sie ein höherwertiges Hilfsmittel haben möchten, müssen Sie mehr zahlen. Diese Investition lohnt sich meistens, wenn Sie das Hilfsmittel häufig nutzen.
Medizinische Hilfsmittel für die Badewannennutzung
Eine Badewanne gehört eigentlich nicht in ein altersgerechtes Badezimmer. Zu groß ist die Sturzgefahr beim Ein- und Ausstieg. Außerdem benötigt eine Badewanne viel Platz, der die Bewegungsfreiheit erheblich einschränkt und somit ein barrierefreies Bad häufig unmöglich macht.
Dennoch wollen viele auf Ihr geschätztes Vollbad nicht verzichten. „Badewannenlifte“ erleichtern das Hinsetzen und Aufstehen in der Badewanne. Sie werden in der Badewanne montiert. Über eine Fernbedienung steuern Sie selbst den Badewannenlift und fahren ihn hoch und runter.
Auch wenn Badewannenlifte das Baden erleichtern, besteht immer noch Rutsch- und Sturzgefahr. Deswegen sollten beispielsweise rutschhemmende Matten und Haltegriffe verwendet werden. Auch gibt es Ein- und Ausstiegshilfen für Badewannen.
Badewannenlifter © Invacare
Medizinische Hilfsmittel für die Dusche
Duschhocker und Klappsitze sorgen dafür, dass Sie auch bei eingeschränkter Stehfähigkeit oder bei Gleichgewichtsstörungen selbstständig duschen können.
Klappsitze benötigen weniger Platz als Duschstühle oder Duschhocker. Deswegen sind sie besonders bei kleineren Duschen zu empfehlen. Sie werden fest an die Wand montiert oder an einer Stange in der Dusche aufgehangen.
Duschstühle und -hocker gibt es mit/ohne Armlehnen und Rückenstützen. Sie sind ein gutes Beispiel für Möglichkeiten, die höherwertige Hilfsmittel bieten: Neben dem Aussehen auch praktische Vorteile wie die Möglichkeit sich mit dem Stuhl zu drehen und damit leichter die Dusche bedienen kann und das Duschgel erreicht. Oder ein ergonomisch geformter Hygieneausschnitt, der die Intimpflege erleichtert.
Sollte die Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt sein, kann auch ein Dusch-Toilettenrollstuhl sinnvoll sein. Dieser wird häufig bei Pflegebedürftigen eingesetzt, die nur sehr schwer umsetzen können und viel Hilfe benötigen.
Duschhocker © Rebotec
Aufpreispflichtiger Duschhocker © Saljol
Medizinische Hilfsmittel für die Toilette
Toilettensitzerhöhungen sind den meisten bekannt. Sie erleichtern das Hinsetzen und Aufstehen von der Toilette.
Allerdings gibt es auch sie in unterschiedlichen Ausführungen und Funktionen. Einen guten Überblick und Vergleich der Produkte finden Sie in folgenden Artikeln:
Einführung Toilettensitzerhöhungen
Dusch-WCs
Liste Hersteller Toilettensitzerhöhungen
Toilettensitzerhöhung mit integrierten Armlehnen © Invacare
Weitere praktische Produkte für ein altersgerechtes Badezimmer
Alles was der Sicherheit dient, macht im Bad Sinn. Dabei geht es vor allem darum die Sturz- und Rutschgefahr zu reduzieren und das Hinsetzen und Aufstehen zu erleichtern. Nutzen Sie dafür unbedingt passende Haltegriffe, die Sie an geeigneten Stellen im Bad platzieren. Mittlerweile gibt es auch sehr stabile Haltegriffe bei denen Sie nicht bohren müssen sondern durch Kleben oder durch Unterdruck an der Wand befestigen. Wichtig ist, dass auch die Wand bzw. die Fließen dem Gewicht standhalten. Insofern lohnt es sich fachmännischen Rat einzuholen.
Wenn Sie nachts das Bad aufsuchen müssen, lohnt es sich Bewegungsmelder zu installieren, damit Sie den Weg zur Toilette gut finden ohne den Lichtschalter suchen zu müssen.
Sollte dennoch etwas passieren, sollte im Bad ein Hausnotruf vorhanden sein über den per Knopfdruck schnell Hilfe angefordert werden kann.
Umbau der Badewanne zur Dusche
Der Umbau der Badewanne zur Dusche ist gerade bei Senioren bzw. Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit eine oft gewählte und gut geeignete Maßnahme, um ein Badezimmer den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen.
So kann eine Dusche die Pflegesituation im Badezimmer nicht nur bedeutend erleichtern, sondern darüber hinaus für eine erhöhte Sicherheit sorgen. Dabei kann ein solcher Umbau in vielen Fällen schon innerhalb eines Tages fertiggestellt werden.
Die Badewanne wird zu einer begehbaren Dusche umgebaut, indem die alte Wanne entfernt und an gleicher Stelle eine Dusche installiert wird. So können die Fliesen am Boden, an der Wand und an der Decke im Normalfall weiterhin bestehen bleiben.
So funktioniert der Umbau von Badewanne zur Dusche
Das Prinzip eines Umbaus von einer Badewanne zur Dusche ist in der Regel immer ähnlich:
Nachdem vor Ort die Maße der alten Badewanne aufgenommen wurden, werden anschließend alle Anforderungen bezüglich des Designs der neuen Dusche festgelegt. Dabei können Aspekte wie Duschfläche und Randerhöhungen auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden. So können beispielsweise auch Wannen unter Dachschrägen zu einer Dusche umfunktioniert werden, solange an dieser Stelle ein aufrechter Stand möglich ist.
Nun wird es Zeit für den eigentlichen Umbau. Nachdem die alte Wanne entfernt wurde, kann die neue Duschtasse bzw. Duschfläche eingesetzt werden, anschließend werden Rückenwände und Seitenteile der Duschkabine installiert. Zum Abschluss erfolgt die Montage der Armatur mit Brause sowie eventueller Hilfsmittel wie Duschstühle bzw. Stütz- oder Haltegriffe.
Badsanierung
Ob nach einem Sturz, aufgrund einer Krankheit oder einfach aus Altersgründen: Ab einem bestimmten Zeitpunkt kann eine Badsanierung sinnvoll sein – schließlich kann diese nicht nur die allgemeine Pflegesituation, sondern das gesamte Leben deutlich erleichtern. Mithilfe spezieller Anpassungen ist auf diese Weise auch im hohen Alter oder bei stärkeren Bewegungseinschränkungen ein selbstständiges Leben in der eigenen Wohnung bzw. im eigenen Haus weiterhin möglich.
Eine altersgerechte Badsanierung hat das Ziel Platz zu schaffen und die selbstständige Nutzung von Dusche und Toilette zu ermöglichen. Beispielsweise soll die Toilette auch mit einem Rollator erreichbar sein oder das Waschbecken unterfahrbar sein, damit es auch mit einem Rollstuhl benutzbar ist.
Da es sich bei einem Badezimmer um einen der wichtigsten und meist genutzten Räume handelt, kann eine Sanierung bzw. Teilsanierung für eine erhöhte Sicherheit und mehr Komfort im Alltag sorgen.
Dabei können sich die Anforderungen an das eigene Badezimmer schnell verändern, beispielsweise wenn von einem auf den anderen Tag ein Pflegefall eintritt. Da herkömmliche Badezimmer normalerweise nicht behindertengerecht bzw. barrierefrei eingerichtet sind, eignen sich diese nur schlecht für die häusliche Pflege. Eine den eigenen Bedürfnissen entsprechende Badplanung sowie eine zügig durchführbare Sanierung sind daher gefragt, um auch weiterhin ein eigenständiges Leben zu ermöglichen.
Finanzielle Zuschüsse
Keine Frage: Der Umbau zu einem barrierefreien bzw. seniorengerechten Badezimmer kann mit hohen Kosten verbunden sein. Eventuell wird es notwendig, die Badewanne auszubauen, Armaturen oder gar Rohre neu zu verlegen. Auch kann es vorkommen, dass Türen verbreitert und/oder Übergänge schwellenlos gestaltet werden müssen.
Um den jeweiligen Bedürfnissen entsprechen zu können, gibt es bezüglich des altersgerechten Badumbaus diverse Förderungen und Zuschüsse. So sind für Menschen mit Pflegegrad Zuschüsse der Pflegekasse von bis zu 4.000 Euro möglich. Diese Fördersumme kann sich sogar bis zum einem Betrag von 16.000 Euro erhöhen, sollten mehrere anspruchsberechtigte Personen in einem Haushalt leben. Sollten Kosten anfallen, die über die jeweilige Fördersumme hinausgehen, müssen diese selbst getragen werden. Aus diesem Grund ist es ratsam, sich bereits im Vorfeld des Umbaus zu den jeweiligen Förderungsmöglichkeiten zu erkundigen.
Detaillierte Informationen über die unterschiedlichen Zuschüsse und Forderungen erhalten Sie auf folgenden Seiten:
Finanzierung altersgerechtes Wohnen
Wie beantrage ich finanzielle Zuschüsse?
Zunächst sollte der Kostenvorschlag, idealerweise mit Fotos des Badezimmers, an die Pflegekasse geschickt werden. Sie entscheidet, ob ein Pflegezuschuss gestattet werden kann. Sollte Ihnen eine solche Fördermaßnahme zustehen, können Sie die Handwerkerrechnungen nach dem Badumbau bei der Pflegekasse einreichen.
Zwar ist die Genehmigung der Pflegekasse im Vorfeld des Umbaus nicht zwingend erforderlich, trotzdem ist es unbedingt zu empfehlen, die Zuschüsse bereits vor dem Beginn der Umbauarbeiten zu beantragen. Denn für den Fall, dass Ihr Antrag von der Pflegeversicherung abgelehnt wird, ist es auf diese Weise noch möglich, eventuell eine günstigere Dusche zu wählen bzw. andere Anpassungen zu treffen, sodass die Kosten entsprechend gesenkt werden können.
Rufen Sie uns kostenlos an: 0800 000 79 90
Neueste Expertenartikel
Weitere interessante Artikel zum barrierefreiem Bad
Hersteller von Toilettensitzerhöhungen inkl. Kassenprodukte
Toilettensitzerhöhungen sind so ein gängiges Produkt, dass die "Schwergewichte" von Reha-Produkten wie Invacare und Meyra gut vertreten sind. Allein im Hilfsmittelverzeichnis sind hunderte unterschiedliche Toilettensitzerhöhungen gelistet. Da fällt die Auswahl...
Kennen Sie Dusch-WCs?
"Wozu braucht man denn da eine Dusche?" Eine gute Frage über die sich wohl die wenigsten bisher Gedanken gemacht haben. Das bekannte "Bidet" wird ja immer seltener verwendet. Warum dann jetzt eine WC-Dusche und wie kann das funktionieren?Dusch-WCStellen Sie diese...
Deswegen sollten Sie Toilettensitzerhöhungen kennen
Über Toilettengänge spricht man nicht... Dieser Gedanke hat sich seit der Kindheit bei den meisten Menschen festgesetzt. Das "stille Örtchen"...Man muss darüber sprechen. Gerade im Alter wenn es zu unterschiedlichen Problemen kommt. Dennoch ist ein Höchstmaß an...
Alle Themen