Haben Sie ein altersgerechtes Badezimmer?

Viele Badezimmer in Mietwohnungen sind alles andere als seniorengerecht. Die Nassräume in Mietwohnungen sind meist zu klein. Sie können nicht mit einem Rollstuhl oder Rollator begangen werden. Das Vorhandensein einer Badewanne sorgt für weitere Probleme. Selbst wenn Haltegriffe an der Wand angebracht werden, können alte Menschen die Wanne oft nicht mehr selbstständig benutzen. Ein Badewannensitz kann das Problem lösen – aber nicht immer ausreichend gut. Ein- und Ausstieg aus der Badewanne sind weiterhin erschwert. Eine ebenerdige Duschkabine wäre die altersgerechte Lösung. Alternativ ist eine Badewanne mit Tür-Zugang sinnvoll. Beide gehört aber nicht zur Grundausstattung einer Mietwohnung. In Seniorenwohnungen sind meist altersgerechtere Installationen vorhanden.

 

Probleme beim Umbau zu einem altersgerechten Bad

Doch leider sind viele Seniorenwohnungen Eigentumswohnungen. Diese sind für viele alte Menschen kaum erschwinglich. Das Angebot an mietbaren Seniorenwohnungen ist angesichts einer überalterten Gesellschaft viel zu gering. Auch an ausreichend gut ausgestatteten Sozialwohnungen fehlt es zunehmend. Immer mehr Sozialwohnungen fallen aus der Sozialbindung. Selbst bei Neubauwohnungen sind die Badezimmer oft nicht darauf ausgerichtet, alten Menschen in späteren Lebensjahren zu dienen. Ob der Vermieter in einer jahrelang bewohnten Wohnung altersgerechte Umbauten gestattet, ist fraglich. Der Kostenfaktor steht dem meist im Weg. Bestenfalls wird die Wohnung nach dem Auszug des Mieters saniert.

Die Komplettsanierung eines Badezimmers kann mit Kosten von 8.000-10.000 Euro zu Buche schlagen. Schon der Einbau einer barrierefreien Dusche kostet oft mehr als 5.000 Euro. Eine Badewanne zur Dusche umzubauen, kostet jedoch nur die Hälfte. Eine Sitzbadewanne kostet zwischen 1.000 und 3.000 Euro – allerdings ohne Einbau derselben. Ein höhenverstellbares Waschbecken wäre mit 250 Euro Investitionskosten schon fast ein Schnäppchen.

Letztlich können die Betroffenen zwar eine Kostenbeteiligung für altersgerechte Umbauten anbieten. Sie können auf Fördergelder für solche Umbauten verweisen. Doch darauf muss ein Vermieter nicht eingehen. Eigenmächtige Umbauten im Badezimmer können dazu führen, dass beim Umzug ins Altersheim der alte Zustand wieder hergestellt werden muss.

 

Praktische Hilfsmittel mit großer Wirkung

Sanitätshäuser unterstützen Senioren dabei, durch nicht meldepflichtige Anpassungsmaßnahmen ein altersgerechteres Badezimmer zu erhalten. Mehr Sicherheit kann durch rutschfeste Badematten und Badteppiche gewährleistet werden. Schmale Indoor-Rollatoren für den häuslichen Bereich erlauben das Durchqueren schmaler Badezimmertüren. Positiv ist, dass die Kosten für viele der im Sanitätshaus erhältlichen Hilfsmittel von der Krankenkasse erstattet werden. Zu den erstattungsfähigen Hilfsmitteln gehören beispielsweise fest montierte Halte- und Stützgriffe in der Badewanne oder neben der Toilette. Auch ein Dusch-WC, ein Badewannensitz, ein Badewannenkissen und ähnliches werden von der Krankenkasse mitfinanziert.

Bei kostenintensiven Anschaffungen, die die Krankenkasse mitfinanzieren soll, ist ein persönliches Gespräch mit einem Krankenkassen-Mitarbeiter hilfreich. Wenn ein Mitarbeiter der Krankenkasse die Probleme im Bad von den Betroffenen detailliert geschildert bekommt, stößt das oft auf Verständnis.

Rufen Sie uns einfach an. Unsere Hilfsmittelexperten können Ihnen unterschiedliche Fördermöglichkeiten vorstellen und den Ablauf erklären.

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