Unterwegs und auf Reisen zu sein, bedeutet für ältere Menschen Lebensfreude und Erfahrungsgewinn. Doch wenn es mit der Selbstständigkeit zunehmend hapert, wird der Erlebnisradius immer kleiner. Das muss allerdings nicht zwingend bedeuten, dass das Leben weniger schön und erlebnisreich ist.
Viele Mobilitätshilfen sind heute in Sanitätshäusern erhältlich – teilweise auf Kassenrezept, teilweise zu Selbstkosten. Vom Gehstock bewegen sich viele Menschen zum Rollator – und von da zum Rollstuhl oder E-Scooter. Mobil zu bleiben, hat für alte Menschen heutzutage eine größere Bedeutung als früher.
Sicher in der Stadt unterwegs
In manchen Orten stehen Senioren-, Gemeinschafts- oder Frauentaxis zur Verfügung. Oftmals fahren alte Menschen aber noch selbst Auto. Manche schaffen sich bei ausreichender Fitness ein E-Bike an. Mit beidem sind jedoch bei falscher Selbsteinschätzung erhöhte Risiken verbunden. Nicht nur die Sehfähigkeit nimmt im Alter ab. Auch die Reaktionszeiten sind deutlich geminderter. Sie erfolgen langsamer als früher. Allerdings fehlt es gelegentlich an Einsicht in die mangelnde Fahrtüchtigkeit. In manchen Gemeinden werden mittlerweile polizeiliche Präventionsprojekte für alt gewordene Autofahrer/innen angeboten.
In Bochum oder Gelsenkirchen werden alte Menschen geschult, um öffentliche Verkehrsmittel sicher nutzen zu können. Dieses Präventionsprojekt sollte Schule machen. Immer wieder kommt es zu vermeidbaren Stürzen älterer Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine Lösung wäre durch mehr Rücksichtnahme möglich. Senioren sind keine Menschen zweiter Klasse. Manche abgelegenen ländlichen Gemeinden richten inzwischen Mitfahrer-Haltestellen ein. Dabei handelt es sich um Bedarfs-Haltestellen, die fehlende Busverbindungen ersetzen sollen. Nicht motorisierte Dorfbewohner signalisieren Autofahrern durch ein ausklappbares Haltezeichen, dass sie in den Nachbarort mitgenommen werden möchten. Da man sich vom Sehen kennt, ist das in kleinen Ortschaften eine sichere Angelegenheit.
Kurse und praktische Hilfsmittel für mehr Mobilität
Sicherheit unterwegs kann auch durch Sturz-Präventionskurse oder Rollator-Schulungen hergestellt werden. Viele Sanitätshäuser oder Sportvereine bieten solche Kurse schon an. An Kursen zur Selbstverteidigung für Senioren mangelt es jedoch. Angesichts der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft ist das bedenklich. Alte Menschen sind aber extrem sturzgefährdet, wenn jemand ihnen im Urlaub oder beim Stadtbummel die Handtasche entreißen will. Alte Menschen möchten möglichst lange für sich selbst sorgen. Sie möchten nur selten auf Hilfestellungen angewiesen sein.
Beim Einkaufen oder auf Reisen möchten Senioren sich sicher fühlen, ohne permanent einen Pfleger oder Bewacher an ihrer Seite zu wissen. Mit einem „Hackenporsche“ oder der Tasche am Rollator lassen sich auch schwere Einkäufe sicher nach Hause bringen. Unterwegs können Kontakte gepflegt werden. Ein Teil der Getränke kann per Lieferservice bestellt werden. Dennoch sollten in Supermärkten Hilfeleistungen zur Verfügung stehen, wenn sie benötigt werden. Lupen zum Lesen der Zutatenlisten oder Preisschilder im Supermarkt sind eine sinnvolle Alltagshilfe für alte Menschen.
Gegebenenfalls können Senioren eine beleuchtbare Lupe aus dem Sanitätshaus mit sich führen. Diese Investition erweist sich im Übrigen als vielseitig nutzbar. Selbst bei starker Sehschwäche oder zunehmender Gebrechlichkeit ist die Lebenslust nicht unbedingt geschwächt.