Eine altersgerechte Küche ist der Wunsch vieler Seniorinnen. Altersgerechte Installationen und Arbeitsflächen würden das selbstständige Arbeiten in den eigenen vier Wänden erleichtern. Doch oft liegt bei Menschen fortgeschrittenen Alters einiges im Argen.
Alltägliche Probleme in der Küche
Es fällt schwer, Gemüse für den Eintopf zu schnippeln, das Frühstücksgeschirr abspülen oder Töpfe in Bodennähe einzuräumen. Eine normale Einbauküche kann alt gewordenen Menschen plötzlich Kraftakte abverlangen. Schränke in Bodennähe werden nicht mehr genutzt. Mit der Hygiene im Küchenbereich hapert es bald. Schlecht erreichbare Ecken sind nicht die einzigen Staubfänger. Da das Augenlicht schwindet, bleiben auch Arbeitsflächen, die es nötig hätten, unbeachtet. Die Frage ist: Behebt eine neue Einbauküche die Malaise – oder könnte man durch einfachere Änderungen bessere Lebensqualität sicherstellen? Löst eine Putz- oder Haushaltshilfe solche Probleme? Oder ist der Umzug in eine Seniorenwohnung mit altersgerechtem Komfort die Lösung?
- Viele Einbauküchen haben zu geringe Anteile an Stellflächen.
- Große Küchen fordern weite Wege zwischen Herd, Kühlschrank und Spüle ein.
- Wichtige Küchenutensilien sind nicht in Griffhöhe zu finden.
- Ein altersgebeugter Rücken schränkt die Erreichbarkeit zu hoch hängender Küchenschränke ein.
- Es fehlt an ausziehbaren Regalflächen und Schubladen. Backöfen, Waschmaschinen, Spülmaschinen und Kühlschränke werden meist als Unterbau-Geräte verbaut. Das erfordert ständiges Bücken.
- Die Installationen an der Spüle oder das Kochen am Herd sind nicht im Sitzen nutzbar.
- Früher oder später müssen die Nutzer einer Küche sich überlegen, was verzichtbar ist und was verbessert werden könnte. Auch der Bodenbelag sollte dabei in den Fokus genommen werden. Rutschige oder wellige Bodenbeläge erhöhen die Sturzgefahr.
Für die meisten Küchenprobleme gibt es Lösungen
- Möglicherweise können wichtige Gerätschaften in Hand- oder Augenhöhe untergebracht werden.
- Durch Gemüsekörbe können nicht kühlpflichtige Gemüsesorten auf der Fensterbank abgestellt werden.
- Auch der Komposteimer sollte nach Möglichkeit erhöht stehen. Er könnte in eine Öffnung in der Arbeitsplatte oder in die Türe eines Unterschranks eingehängt werden.
- Geniale „Gadgets“ für das Öffnen von Flaschen und Gläsern aus dem Sanitätshaus.
Um möglichst viele Dinge selbstständig leisten zu können, sind Anpassungen möglich. Mikrowellen, Induktionsherde und andere Elektrogeräte können für alte Menschen erhöhte Sicherheitsrisiken beinhalten. Wer diese Geräte nicht gewöhnt ist, geht möglicherweise nicht sachgerecht damit um. Herdplattenabdeckungen auf einem konventionellen Herd sind zwar optisch schön. Wird aber vergessen, die Herdplatte nach dem Kochen auszustellen, stellen sie ein Sicherheitsrisiko dar. Die Angehörigen alter Menschen sollten ein Auge auf Sicherheitsrisiken haben und diese entschärfen. Der „Herdwächter“ von Hager ist beispielsweise leicht zu installieren. Er überwacht durch Sensoren den Herd und verhindert effektiv Küchenbrände.
Bei zunehmenden Schwierigkeiten, in der eigenen Küche zurechtzukommen, stellen Lieferdienste wie „Essen auf Rädern“ eine Lösung dar. Doch wie bei anderen Dingen, sind altersgerechte Verbesserungen oft eine Frage des Geldes. Davon sollte Lebensqualität im Alter aber nicht abhängen.