Viele Menschen möchten auch im fortgeschrittenen Alter in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Hier fühlen sie sich sozial eingebunden und Zuhause. Andere Senioren zieht es nach dem Renteneintritt ins sonnige Ausland. Dort lebt es sich aus ihrer Sicht angenehmer. Die Wärme lindert viele Alterszipperlein. Die Lebensqualität ist höher. Menschen in südlichen Urlaubsländern sind lebensfroher. Die unzureichende medizinische Versorgung treibt aber viele Senioren im Krankheitsfall zurück nach Deutschland. Zwischen diesen beiden Polen liegen weitere Möglichkeiten.
Altersgerechtes Wohnen bedeutet, dass der unmittelbare Lebensraum alles bietet, was im Alter wichtig ist: Geschäfte, Sanitätshäuser, Ärzte und Apotheken in erreichbarer Nähe, eine Busverbindung in die Stadt, soziales Miteinander, erreichbare Naturareale und Erlebnisqualität.
Eines ist gewiss: Im Alter werden die Bewegungs-Spielräume kleiner. Es mangelt alten Menschen zunehmend an Mobilität und Fitness. Oft erlauben auch die finanziellen Möglichkeiten keine großen Sprünge. Wenn die nähere Umgebung ausreichend Erlebnisqualität bietet, können eingeschränkte Möglichkeiten aber ausgeglichen werden.
Viele Senioren halten sich seit Jahren durch altersgerechten Sport fit. Andere verbessern ihre Reichweite mit E-Bikes, Rollatoren oder Elektromobilen. Diese erfordern jedoch oft erhebliche Investitionen. Immerhin können unterschiedliche Gehhilfen wie Rollatoren auf Rezept verordnet werden. Elektro-Mobile erhalten bei bescheinigter Bedürftigkeit Zuschüsse von der Krankenkasse.
Die Krankenkassen erstatten „medizinisch notwendige Produkte“. Viele medizinische Hilfsmittel bieten aber mehr, beispielsweise modernere Optik. Deswegen gibt es immer mehr Produkte, bei denen Sie neben der Rezeptgebühr (max. 10 €) eine Zuzahlung leisten müssen.
Gerade bei Rollatoren gibt es eine große Spannweite von „Krankenkassenprodukten“ bis hin zu „Lifestyle-Rollatoren“.
Wer motorisierte Bekannte hat, könnte durch eine Fahrgemeinschaft von Ausflügen profitieren. Wird die bisherige Wohnsituation als suboptimal erkannt, lohnt es sich, die veränderten Bedürfnisse genauer anzuschauen. Gegebenenfalls ist eine Ortsveränderung sinnvoll.
Doch es fällt vielen alten Menschen schwer, das gewohnte Wohnumfeld zu verlassen. Den Entschluss zum Umzug sollten Senioren daher schon frühzeitig fassen und entsprechende Schritte unternehmen. Heutzutage bieten sich für Senioren verschiedene Wohn-Modelle an. Um die Teilnahme an einem Mehrgenerationen-Projekt oder einer Senioren-WG sollten alternde Menschen sich zeitig bemühen. Auch der Platz in einer betreuten Wohnanlage oder einem Altersheim wird nicht von heute auf morgen frei.
Frühzeitige Information ist entscheidend
Selbst wenn es schwerfällt: Jeder ältere Mensch sollte sich frühzeitig über eine eventuelle Pflegebedürftigkeit Gedanken machen. Nicht überall, wo jemand im Alter wohnen kann, sind Pflegehilfen eingeschlossen.
Je früher Senioren den Entschluss zu einem bedürfnisgerechten Alterswohnsitz fassen, desto eher wird dieser Entschluss umgesetzt. Wird der richtige Zeitpunkt versäumt, fällt es immer schwerer, sich umzugewöhnen. Hilfreich ist es, schon frühzeitig persönliche Kontakte in der gewünschten Wohnanlage zu etablieren.
Altersgerechtes Wohnen in der eigenen Wohnung kann umfangreiche Umbauten und Anpassungen erfordern. Diese müssen bei einem Mietverhältnis vom Vermieter erlaubt werden. Bei Eigentumswohnungen oder Häusern können entsprechende Umbauten jederzeit durchgeführt werden. Die Kosten dafür können aber beträchtlich sein. Von ebenerdigen Duschräumen über die Entschärfung von Bück-Zonen oder Teppich-Stolperfallen reichen die möglichen Maßnahmen. Auch eine Hausnotrufanlage kann hilfreich sein. Der Wohnungsschlüssel sollte für Notfälle bei einem Nachbarn hinterlegt werden.
Viele Städte bieten heutzutage Beratungsstellen oder Broschüren für ältere Mitbürger an. Die Überalterung der Gesellschaft hat auch ein Gutes: Die Bedürfnisse älterer Mitbürger werden von den Stadtverwaltungen wichtiger genommen. Dennoch gilt, dass jeder alternde Mensch sich rechtzeitig um sein eigenes Wohlergehen im Alter sorgen sollte.